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Hallo Doku-Mitstreiter,

ich sehe es so, dass es höchste Zeit ist, mit einem Tool zu arbeiten. Es heisst ja nicht, dass eine Übersetzung immer 1:1 sein muss. Man kann auch nur Teile des Dokumentes übersetzen und dann andere Teile per Hand einpflegen. Man muss jedoch festlegen, wie gearbeitet wird.
Dann überwiegen die Vorteile und zwar vor allem die, dass:
- gleiche und ähnlich Sätze nicht jedes mal per Hand neu getippt werden müssen und die bleiben auch immer gleich.
- die Terminologie bleibt gleich
- man braucht keine externe Glossardatei, um was nachzugucken
- man baut eine Wissensdatenbank auf und kann besser/schneller arbeiten.

Ich gebe aber auch zu, dass egal welches Tool man nimmt (Pootle, OmegaT, across, SDL Trados usw.) die Anfangszeit mit etwas mehr Arbeit und Umgewöhnung verbunden ist. Nach der Zeit lernt man es jedoch sehr zu schätzen, mit einem Tool zu arbeiten. Das kann ich Euch aus meiner Praxis bestätigen.
Ich habe einen Kunden, für den ich immer wieder, aber mit Pausen 
ähnliche Texte übersetze. Ich weiss es, dass ich ohne ein TMS sie jedes 
mal anders übersetzen würde. Mit einem Tool werde ich immer daran 
erinnert, was und wie ich schon geschrieben habe. Und der Kunde hat 
immer gleiche lautende Dokumente.
Die grundsätzliche Frage ist: machen wir unsere eigene Wurst und 
übersetzen weiter im Wiki? Wollen wir nach dem Prinzip leben: "das haben 
wir schon immer so gemacht" (= eine sehr deutsche Einstellung....)? Oder 
wollen wir was Neues wagen und uns vielleicht zwei Wochen an die neue 
Arbeitsweise gewöhnen? Früher oder später überrollt uns das Thema. Ich 
finde, jetzt (vor der Version 4) wäre ein guter Zeitpunkt, die 
Arbeitsweise zu überdenken und sich einen neuen Arbeitsprozess mit mehr 
Tool-Unterstützung zu überlegen.
Ich erkläre mich bereit, mit dem neuen Tool zu arbeiten und es mit Daten 
zu füttern. Dadurch hättet Ihr alle etwas einfacher und könntet schon 
auf eine Datengrundlage zurückgreifen. Damit steigt die Akzeptanz des 
Systems deutlich schneller, als wenn man mit einem leeren System 
arbeiten muss.
Auch beim Einsatz von TMS ist es so, dass die übersetzten Dokumente 
andere Längen haben oder sonstige Änderungen sind. Es wird nie ohne 
abschließende manuelle Korrektur und Anpassungen geben. Das schafft kein 
Tool der Welt. Man kann sich die Arbeit jedoch deutlich erleichtern und 
dem sollte man sich nicht verschließen. Die Doku zu LO ist einfach zu 
umfangreich, um sie weiter nur manuell zu übersetzen. Vor allem im 
Hinblick auf die Zukunft, dass LO auch im geschäftlichen Umfeld 
eingesetzt werden sollte, soll man nicht vergessen, dass die Doku gut 
und professionell sein muss.
Ich würde es einfach mal ausprobieren und mich einige Zeit mit einem 
Tool durchbeissen. Wie schon gesagt, wir machen keine 1:1 Übersetzung. 
Die Abweichungen kann man ruhig in einem Kapitel vermerken. Das ist 
normal in der Übersetzerwelt.
Ich freue mich auf die Rückmeldungen
Blandyna


Am 09.11.2012 06:50, schrieb Christian Kühl:
Hallo, Klaus-Jürgen!

Am 08.11.2012 22:15, schrieb klaus-jürgen weghorn ol:
offensichtlich ist die Zeit reif für das Thema. Valter hat auf der
l10n-ml die Diskussion gestartet, ob es sinnvoll ist, die
internationale Dokumentation in Pootle einzustellen, um dort die
Übersetzungen zu ermöglichen.
Testweise war dort schon mal ein Kapitel eingestellt, was (zumindest in
der deutschen Community) nicht viel Anklang gefunden hat. Grundsätzlich
sehe ich Übersetzungstools auch problematisch, da dann die Erweiterung
um eigene Abschnitte oder eine anders geartete Übersetzung / Aufteilung
der Kapitel / Abschnitte kompliziert wird. Wir verlieren viel unserer
Freiheit beim Erstellen der Dokumentation, da alles immer erst in das
Original eingepflegt und anschließend erst ins Deutsche übersetzt werden
kann.

De Vorteil liegt dann darin, dass wir uns um Design, Screenshots usw.
keine Gedanken mehr machen müssten, da das alles automatisch aus dem
englischen Original übernommen würde. Aber ob dieser Vorteil die
Nachteile nun überwiegt...

Gruß,
Christian.


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