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Hallo Johannes,

ich nehme mal deine Mail als Anlass hier reinzugrätschen.

Erstmal als Disclaimer, ich hatte mit OpenOffice und der Community nie
etwas zu tun. Meine Unkenntnis in dem einen oder anderen Punkt
insbesondere den persönlichen Beziehungen untereinander bitte ich daher zu
entschuldigen.

Ich war am Wochenende auf der FOSDEM und hatte daher die Gelegenheit zwei
in diesem Zusammenhang inspirierende Vorträge zu erleben, "Marketing to
developers" von Italo Vignoli und insbesondere "Liberating Open Office
Development" von Michael Meeks. Wenn ich nach diesen Vorträgen, der
Keynote von Eben Moglen und der Atmosphäre auf der Veranstaltung diese
Beiträge hier lese fühle ich mich hier wie in einer deutsche Beamtenstube.

Das soll jetzt kein persönlicher Angriff sein, aber mir fehlt hier
vollständig die Begeisterung für diese Chance. Mit LibreOffice können wir
zeigen dass der oftmals theoretische anmutende Vorteil von freier Software
die unabhängigkeit eines Herstellers durch forken selbst bei einer
Office-Suite mit oft beschworenem schwer durchschaubarem Quellcode möglich
ist. Wir können wieder einmal zeigen, dass eine Community auch gegen ein
noch so finanzkräftiges Unternehmen bestehen kann und es sogar bei
identischer Ausgangslage in kürzester Zeit meilenweit überholt, weil unser
Weg einfach der bessere ist.
Natürlich kann das auch tierisch in die Hose gehen, aber warum die
Katastrophe herbeireden.

Für mich gibt es vor allem einen Punkt weswegen eine rechtliche
Organisationsform um ein freies Softwareprojekt herum wichtig ist, Geld.

Wenn ich sehe was der KDE e.V. an Developer Sprints, Konferenzen und
Treffen organisieren und finanzieren kann, sollte jedes Projekt neidisch
werden und versuchen Strukturen aufzubauen die ähnliches erreichen können.
Und ich hoffe dass die TDF am Ende in eine ähnliche Richtung geht oder
zumindest diesbezüglich ähnlich erfolgreich seien wird.

Um an den Anfang anzuknüpfen, wie Marketing to developers sollte auch die
Foundation sich auf die Entwickler fokussieren. Denn ohne tolles
Softwareprodukt ist auch die Organisation belanglos. Daher würde ich die
Diskussion um die Foundation auch einfach so zusammenfassen. Sind die
Kernentwickler damit zufrieden bin ich es auch.

Denn all diese Bylaws und Manifeste sind doch am Ende auch nur "Papier".
Nach all den Menschen die ich gesehen habe die LibreOffice bewegt und die
LibreOffice bewegen habe ich keine Zweifel mehr, denn auf die kommt es
immerhin an.

Vielleicht liegt es ja an einer ungünstigen Aufteilung der Mailinglisten,
aber nach dem Wochenende, den guten Nachrichten auf der dev Mailingliste
und der ganzen Stimmung rund um LO machen die Diskussionen hier einen ja
fast depressiv ;)

Keine Ahnung ob das jetzt Sinn gemacht hat, aber für mich hat freie
Software auch vor allem etwas mit Begeisterung und Emotionen zu tun und
die fehlten mir hier ein wenig. Für Vernunft werde ich einfach zu schlecht
bezahlt.

Von daher motivierte Grüße,
Michael


-- 
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