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Ich leite mal meine letzte Mail auch an die Liste weiter, ggf. besteht
allgemeines Interesse am Thema?

---------- Weitergeleitete Nachricht ----------

Datum: 18. Mai 2014 17:01
Betreff: Re: [de-discuss] Quo Vadis Pivot
An: Thorsten Behrens


Hallo Thorsten,

Am 18. Mai 2014 01:38 schrieb Thorsten Behrens <thb@documentfoundation.org>:

Die Nachfrage nach LO/OO an unseren VHSen ist übrigens derzeit nicht
mehr vorhanden. Die Programme sind bei den Kursteilnehmern so gut
unbekannt. Das heißt entweder, daß es in Firmen so gut wie nicht
eingesetzt wird, oder daß die Benutzer keinen Schulungsbedarf haben.
Oder es heißt noch etwas ganz anderes, das will ich nicht
ausschließen. ;)

Das ist in jedem Fall mal ein interessanter Datenpunkt. Hast Du (gerne
auch aus dem Bauch heraus) eine Theorie dafür? Downloadzahlen sowohl
von OpenOffice als auch von LibreOffice sind nicht ganz unerheblich,
auch in Deutschland.

Ich denke, das einzige, was man sagen kann, ist, daß diejenigen
Benutzer, die mit LO etc. arbeiten, keinen Schulungsbedarf haben.
Unklar bleibt, warum sie diesen Bedarf nicht haben oder nicht sehen.
Die wichtigste Motivation, IT-Kurse in der Erwachsenenbildung zu
belegen, ist die berufliche Weiterbildung. Wer in die VHS kommt,
arbeitet im Bereich Office, Grafik, Textsatz ... entweder mit
Microsoft Office oder mit der Adobe Creative Suite; andere Zielgruppen
werden nicht erreicht. Daraus könnte man schließen, daß LO etc. von
Unternehmen kaum eingesetzt wird. Man könnte aber auch annehmen, daß
es daran liegt, daß die Oberfläche von LO etc. kaum mehr verändert
worden ist; sie wird mittlerweile standardmäßig beherrscht, so daß
schon von daher kein Schulungsbedarf mehr besteht. Es gibt speziell
auch keine Nachfrage von Umsteigern. Oder es liegt schlicht an der
Zielgruppe: Die ist so kompetent, daß sie sich alles aus Onlinehilfe
und weiteren Quellen selbst zusammensuchen und das auch umsetzen kann.

Mein Eindruck ist, daß der Schwerpunkt des Einsatzes von LO etc. bei
Individualisten liegt, deren Anforderungen an die Mächtigkeit des
Werkzeugs unterhalb von LaTeX oder InDesign angesiedelt sind. Der
Schwerpunkt liegt beim Schreiben, dann ggf. noch Präsentationen, alle
anderen Funktionen werden so gut wie nicht gebraucht. Denen reicht LO
völlig aus, die Version ist ihnen letztlich auch egal, so daß die
ganze Versionitis auch an ihnen vorbeigeht. Die breite Masse bleibt
aber außen vor. Und die Mac-Anwender wollten schon immer mehrheitlich
ihr Pages, Keynote usw. von Apple haben (den Grund dafür habe ich nie
verstanden).

Der nächste Schritt wird der Trend hin zum Tablet sein. Da gibt es
wohl bisher nichts Vernünftiges für ODT (immerhin hat das sogar die
Stiftung Warentest gerade moniert, das fand ich wieder positiv
überraschend, wenn man die vorstehende Entwicklung berücksichtigt).
MSO ist gerade für das iPad veröffentlicht worden. Wenn LO diesen
Trend verschläft, wird sich der Markt nochmal verengen, denn ich sehe,
daß sogar die TeX-Anwender jetzt auf mobilen Plattformen zumindest zum
Editieren unterwegs einsteigen. Dann würden neben den frustrierten
Kunden im Unternehmensbereich auch die early adopters und die Nerds
zunehmend wegfallen.

Soweit meine Glaskugel am Sonntagnachmittag. ;)

Sonnige Grüße aus Frankfurt,
Jürgen.

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